Begriffe der Strukturierten Verkabelung
Übersicht über die Begriffe und direkte Links
Ethernet
Das ursprüngliche Ethernet wurde aus dem an der Universität von Hawaii entwickelten funkbasierten ALOHAnet anfang der 1970er entwickelt. Ab 1980 wurden die ersten Standarts vom IEEE (Institute of Electrical and Electroniks Engineers) veröffentlicht. Mit der Zeit wurde das Ethernet immer weiter entwickelt und verdrängte andere Techniken wie zB. Token Ring.
Mit der Zeit wurden immer höhere Übertragungsgeschwindigkeiten Standardisiert, im Dezember 2017 wurden die letzten Standards für 200 GBit/s und 400 GBit/s veröffentlicht.
Fast Ethernet
Mit Fast Ethernet wird ein Ethernetanschluß mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit/s bezeichnet.
Gigabit Ethernet
Ethernet mit einer Übertragungsrate von einem GBit pro Sekunde. Bei diesem Standard kommen in der Praxis keine Repeater mehr zum Einsatz, sondern nur mehr Switches.
10-Gbit/s-Ethernet
Kurz 10GBE oder 10 GE. Ethernet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde. Hier existieren zur Zeit insgesamt 10 Übertragungstechniken zwei davon für Kupfer und acht für Lichtleiter. Achtung bei extrem kurzen Verbindungen.
MHz
Gibt die Übertragene Frequenz an, diese ist nicht die Übertragungsgeschwindigkeit (!!!), da hier die Codierung sowie die Modulation eine große Rolle spielen und daher weit höhere Übertragungsgeschwindigkeite erreicht werden können. Die maximale Frequenz die übertragen werden kann, wird durch die Verkabelungsqualität bestimmt und wird in den Kabelkategorien und Übertragungsklassen beschrieben.
GBit/s
Übertragungsgeschwindigkeit in GigaBit pro Sekunde. 1 GBit/s = 1000 MBit/s.
MBit/s
Übertragungsgeschwindigkeit in MegaBit pro Sekunde. 1 MBit/s = 1000 kBit/s.
kBit/s
Übertragungsgeschwindigkeit in kiloBit pro Sekunde. 1 kBit/s = 1000 Bit/s.
kByte
Ein kByte sind 1024 Byte, und ein Byte sind 8 Bit. Bei Datenmengen werden üblicherweise kByte, MByte, GByte oder auch TByte (TerraByte) angegeben, wohingegen bei der Übertragungsgeschwindigkeit von MBit, GBit pro Sekunde gesprochen wird.
Primärebene
Als Primärebene wird die Verkabelung zwischen einzelnen Gebäuden eines Standorts bezeichnet. Diese Verkabelung wird hauptsächlich mit Glasfaserkabel ausgeführt, oft kommen auch Twisted Pair Kabel für die Telefonie (zb.: 50 Paarige Kabel) zum Einsatz.
Sekundärebene
Als Sekundärebene wird jener Bereich der Verkabelung, der die einzelnen Stockwerksverteiler (bei einer grösseren Ausdehnung der Stockwerke, können dies auch mehrere je Stockwerk sein) eines Gebäudes miteinander verbindet. Hier werden je nach Situation Kupfer oder Glasfaserkabel verwendet.
Tertiärebene
Als Tertiärebene wird jener Bereich der Verkabelung bezeichnet, der den Etagenverteiler mit den einzelnen Arbeitsplätzen verbindet. Dieser Bereich wird üblicherweise mit Kupferkabel Verkabelt.
EN 50173
In Europa hat die CELENEC (Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung) 1995 die EN 50173 (Europäische Norm für anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen) herausgegeben.
Es wird der hirarchische Aufbau (Primärebene, Sekundärebene, Tertiärebene) beschrieben.
Die Komponenten werden in Kategorien beschrieben und der Link in Klassen eingeteilt.
Untergruppen innerhalb der EN 50173
EN 50173-1 Anforderungen Allgemein
EN 50173-2 Anforderungen für Bürogebäude
EN 50173-3 Anforderungen für Industriell genutzte Standorte
EN 50173-4 Anforderungen für Wohnungen
EN 50173-5 Anforderungen für Rechenzentren
EN 50173-6 Anforderungen für Verteilte Gebäudedienste
EIA/TIA 568
EIA/TIA 568 ist ein oft erwähnter Amerikanischer Standard (der erste überhaupt Veröffentlichte Standard) zur strukturierten Gebäudeverkabelung
ISO/IEC 11801
ISO/IEC 11801 Internationaler Standard der weitestgehend mit der EN 50173 konform geht.
CELENEC
CELENEC (Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung)
Kategorien
Mit der Kategorie wird die Leistungsfähigkeit der einzelnen Komponente in der Verkabelung beschrieben.
Kategorie 5
Beschreibt Komponenten, die bis zu einer Betriebsfrequenz von bis zu 100 MHz ausgelegt sind.
Kategorie 5e
Hier wurden zusätzliche Werte wie PowerSum NEXT eingeführt um den Anforderungen von 1000BaseT (es werden alle vier Paare verwendet) gerecht zu werden.
Kategorie 6
Beschreibt Komponenten, die bis zu einer Betriebsfrequenz von bis zu 250 MHz ausgelegt sind.
Kategorie 6a/6e
Diese Bezeichnungen sind in keiner Norm Beschrieben, wird von Herstellern verwendet, häufig werden damit Komponenten bezeichnet, die 10GBASE-T über 55 m möglich machen.
Kategorie 6A 6A
Beschreibt Komponenten, die bis zu einer Betriebsfrequenz von bis zu 500 MHz ausgelegt sind.
Bei der europäischen Norm Kategorie 6A nach ISO/IEC 11801 sind jedoch die Grenzwerte strenger gesetzt, als bei der amerikanischen Kategorie 6A nach EIA/TIA 568.
Kategorie 7
Beschreibt Komponenten, die bis zu einer Betriebsfrequenz von bis zu 600 MHz ausgelegt sind. Die Kategorie 7 ist in der ISO/IEC 11801 beschrieben. In der Amerikanischen Norm EIA/TIA 568 wird kein derartiges Kabel beschrieben.
Link-Klassen
Link Klassen beschreiben die gesamte Verbindung zwischen zwei Aktiven Geräten. Das heißt zum Beispiel, das Anschlusskabel vom PC zur Datendose, die Datendose, das Installationskabel, das Patchfeld und das Patchkabel zum Switch. Bei Linkmessungen werden nun alle diese Komponenten mitgemessen, wodurch die Linkklasse durch die schwächste Komponente des Verkabelungssystems bestimmt wird.
Klasse A
Klasse A nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, für Sprache und Datenanwendungen bis zu 100 KHz.
Klasse B
Klasse B nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 1 MHz.
Klasse C
Klasse C nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 16 MHz.
Klasse D
Klasse D nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 100 MHz.
Klasse E
Klasse E nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 250 MHz.
Klasse EA
Klasse EA nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 500 MHz.
Klasse F
Klasse F nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 600 MHz.
Klasse FA
Klasse FA nach ISO/IEC 11801 sowie EN 50173 beschreibt Verbindungen, Datenanwendungen bis zu 1000 MHz.
Rangierplatte
Rangierplatten dienen zur übersichtlicheren und ordentlicheren Kabelführung in Verteilerschränken.
Verteilerschrank
Als Verteilerschrank bezeichnet man jene Schränke von denen die Verkabelung zu den einzelnen Datendosen oder zu anderen Verteilerschränken ausgeht. In diesen Verteilerschränken sind sowohl aktive Komponenten (wie zB.: Switches, Router, …) als auch passive Komponenten (wie zB.: Patchpanels, Lichtleiterboxen, …) enthalten. Meist sind Verteilerschränke als 19 Zoll Schränke ausgeführt.
Serverschrank
In Serverschänken sind ein oder mehrere Server eingebaut, sie sind meist in 19 Zoll ausgeführt. In kleineren EDV Umgebungen mit wenigen Arbeitsplätzen und nur ein bis zwei Server werden der Serverschrank und der Verteilerschrank oft zusammen gelegt.